Selbst wenn der Ausdruck „symbolische Politik“ in der sozialwissenschaftlichen Literatur zu finden ist, stieß der Untersuchungsgegenstand, auf den er sich potentiell bezieht, bisher im Bereich der Policy-Analyse kaum auf Interesse.
Ausgehend von dieser Feststellung setzt sich dieser interdisziplinäre Workshop mit dem Thema der Verwendung von Symbolen im Policy-Feld auseinander. Ziel ist die Untersuchung des Ausdrucks „symbolische Politik“ aus theoretischer und empirischer Sicht:
- Dabei wird die Frage nach der Relevanz von „symbolischen Politiken“ als sozialwissenschaftlicher Kategorie und nach der Operationalisierung eines solchen Konzepts gestellt. Wir würden Überlegungen zu der Frage, wie eine symbolische Politik erforscht werden kann, geeigneten Quellen und Methoden begrüßen. Beiträge zur Artikulation zwischen symbolischer Politik und anderen Kategorien der Policy-Analyse (wie Integrationspolitik, Erinnerungspolitik, Bildungs-/Propagandapolitik, usw.) sind ebenfalls willkommen. Von besonderem Interesse sind auch Beiträge zu den Symbolen als Politikinstrumenten, ihren Charakteristika und ihren Spezifika im Vergleich zu anderen klassischen Politikinstrumenten.
- Fallstudien zu symbolischen Politiken sowie empirische Überlegungen zu symbolischen Politikinstrumenten, den konkreten Akteuren bzw. zur Genese, Ergebnissen und Evaluation von symbolischen Politiken sind ebenso von Interesse wie anthropologische Beiträge zu den komplexen gesellschaftlichen Aneignungen jener Politiken, gerade angesichts der Polysemie von Symbolen und ihres Verhältnisses zur politischen Effizienz. Gleiches gilt für Beiträge, die sich mit der Frage des (post-)modernen demokratischen Zusammenhangs als Erklärungsfaktor für die Entwicklung von symbolischen Politiken auseinandersetzen.
Wir freuen uns auch über andere Vorschläge wie Beiträge zur Historiographie von symbolischen Politiken oder verwandten Fragestellungen.
Wir bitten um Zusendung von Vorschlägen in Form kurzer Abstracts per Mail (sgensburger@yahoo.fr; antoine.mandret@sciences-po.org) bis 15. Oktober 2010.
Tagungssprachen: französisch und englisch.
Mehr Informationen unter http://www.afsp.msh-paris.fr/activite/2010/congres2011appels2.pdf